Parc animalier de Gramat

Der Weg zum Parc animalier de Gramat, dem Tierpark von Gramat führte über wunderschöne schmale Straßen, durch lichte Wälder. Hier gibt es neben europäischen Wildtieren und einige Exoten, wie Nandus, Straußen, Guanakos und Schleichkatzen auch seltene Haustierrassen zu bewundern.

Im Parc animalier de Gramat

Auf 40 ha sind rund 1000 Tiere aus 150 Arten in überwiegend großzügigen Gehegen zu sehen. Nur die Anlage der Braunbären, die von einem Paar bewohnt wird – Nénette wurde am 5. Januar 1989 in Gramat geboren, ihr Partner Kuma kam am 4. Januar 1999 im Zoo von Antwerpen zur Welt – könnte eine Renovierung gebrauchen. Gesehen haben wir nur Nénette, die ein bisschen humpelte, Kuma hatte es sich im Innengehege bequem gemacht.

Barunbär im Parc animalier de Gramat

Der Park wurde 1985 gegründet mit dem Ziel vor allem die heimische Tier- und Pflanzenwelt zu zeigen und zu bewahren. Er nimmt an einigen EEP Programmen für die Zucht bedrohter Tierarten teil, unter anderem an dem EEP Programm für das Wisent und den Europäischen Fischotter. Seit Anfang 2009 hat der Park einen neuen Direktor, Pierre Delrieu, der plant sich besonders um die Zucht der Tiere, die auf der Roten Liste der bedrohten Arten geführt werden, und die pädagogischen Aufgaben des Tierparks zu bemühen.

Eichhörnchen im Im Parc animalier de Gramat Frettchen im Parc animalier de Gramat

Rotfuchs im Parc animalier de Gramat Murmeltier im Parc animalier de Gramat

Gleich zu Beginn des Rundgangs zogen ein Eichhörnchen und ein Rotfuchs unsere Aufmerksamkeit auf sich. Wir störten zwei Schleiereulen beim Schlafen und beobachteten Frettchen beim Spielen. Auf einem Teich zogen Wasservögel ihre ruhigen Bahnen.

Kapenten im Parc animalier de Gramat Schleiereulen im Parc animalier de Gramat

Der Parc animalier de Gramat liegt im Herzen des Parc naturel des Causses du Quercy mitten in der Causse de Gramat. Die Causses sind trockene Hochplateaus. Der Boden ist karg und steinig, auf ihm wachsen Wacholdersträucher, Eichen und Johannisbrotbräume. Die Causse de Gramat erreicht eine Höhe von 350 m. Der Kalkboden ist durchsetzt von unterirdischen Wasserläufen und Höhlen. So kann man hier in den Gouffre de Padirac hinabsteigen, dort durch Tropfsteinhöhlen wandern und eine Bootsfahrt auf einem unterirdischen Flusslauf genießen.

Gramat Schaf im Parc animalier de Gramat

Der Tierpark von Gramat beherbergt nicht nur die für diese Gegend typischen Schafe, das Gramat-Schaf, ein weißes Schaf mit schwarzen Flecken um die Augen, das man deswegen auch Brillenschaf nennt, sondern pflegt auch die Pflanzen, die auf der Causse heimisch sind. Die Gramat-Schafe sind recht widerstandsfähig und fortpflanzungsfreudig, liefern gute Wolle und sehr schmackhaftes, fettarmes Fleisch.

Bayeuxschwein im Parc animalier de Gramat Limousin Schwein im Parc animalier de Gramat

Es gibt daneben zahlreich andere Schafrassen zu sehen. Wir konnten gleich mehreren verschiedenen Muttersäuen verschiedener Rassen zuschauen, wie sie sich um ihre Ferkel kümmerten. Das Limousin Schwein, das auf Französisch „Cul noir limousin“ heißt, stammt aus dem Haute-Vienne, es hat einen schwarzen Kopf und einen schwarze Fleck am Hintern. Diese Rasse wäre ohne die Bemühungen von Tierparks sicher schon längst verschwunden. 1953 gab es noch 13.000 Zuchttiere, 1970 war die Zahl auf unter 100 gesunken. Heute wird es wieder im Poitou gezüchtet, 2003 gab es 139 Zuchtsauen und 47 Eber.

Schottisches Hochlandrind im Parc animalier de Gramat

Auch die Yaks, die schottischen Hochlandrinder und die Béarnaise Rinder, die aus den Pyrenäen stammen, hatten niedlichen Nachwuchs. Auch die Béarnaise Rinder waren fast ausgestorben. 1980 gab es noch 20 Kühe und drei Bullen von dieser alten Rasse. Sie wurden von ihren Bauern für die Milchproduktion gehalten. Doch seit an sich um die Erhaltung der alten Tierrassen bemüht, hat sich einiges geändert. Die kleine Gruppe von Züchtern wurde unterstützt und so gibt es heute wieder eine ausreichend große Herde um den Bestand der Haustierart zu sichern. 2006 gab es wieder fast 100 Kühe und 19 Bullen. Dieses Jahr im Frühjahr hat der Tierpark in Gramat einen Bullen erhalten und freut sich nun besonders über den Nachwuchs.

Béarnaise Rind im Parc animalier de Gramat

Wollige Alpakas, grazile Guanakos und edle Pferde garsten auf steinigen Weiden. Dazwischen spazierten wir vorbei an großen Gehegen mit heimischen Dam- und Rothirschen, mit Wisenten, Bisons, Alpensteinböcken, Gämsen und beeindruckenden Wapiti Hirschen, die deutlich größer als die europäischen Rothirsche sind. Wie die Bisons sind sie im 19. Jh. durch übertriebene Jagd beinahe ausgerottet worden. Seit Anfang des 20. Jh. die Jagd auf sie eingeschränkt wurde, konnten sich die Bestände erholen und die Art vor dem Aussterben bewahrt werden. Heute gibt es allein von den Rocky-Mountain-Wapitis wieder 750 000 Exemplare.

Steinbock im Parc animalier de Gramat Gämse im Parc animalier de Gramat Wapiti  im Parc animalier de Gramat

Es gab putzige Marderhunde, die sich sonnten, und müde Waschbären, die eher den Schatten suchten, zu beobachten.

Marderhund im Parc animalier de Gramat

Der riesige Geflügelhof mit zahlreichen Gänse-, Enten- und Hühnerrassen ist sehr sehenswert. Überall gackerte eine Gans oder krähte ein Hahn. Strauße, Emus und Nandus kamen neugierig am Zaun nachschauen, wer sie besuchen kam. Besonders gut hat uns das Paduaner Huhn gefallen. Paduaner gehören zur Gruppe der Haubenhühner und werden nachweislich seit mindestens 500 Jahren in gezüchtet. Bereits im 18. Jh. waren sie vor allem in Italien und Frankreich, aber auch in den Niederlanden und in Deutschland weit verbreitet. Man kann sich nicht vorstellen, wie laut ein so kleines Huhn krähen kann.

Paduaner Huhn im Parc animalier de Gramat

Am Ende des Rundgangs warteten Europäische Otter auf uns. Sie schliefen, was bei dämmerungsaktiven Tieren ja auch nicht ungewöhnlich ist. Wachten aber kurz auf um uns anzuschauen und sich dann sofort wieder zusammen zu rollen und weiter zu schlafen. Die Pelikane neben an, hatten sich auch schlafen gelegt. Nur das Wolfsrudel neben dem Eingang musste eine Streitigkeit ausdiskutieren, als wir gerade dabei waren den Park zu verlassen. Aber auch sie beruhigten sich schnell und suchten sich wieder einen gemütlichen Schlafplatz. Am Horizont drohten dunkle Wolken und es begann zu regnen, kaum dass wir im Auto saßen.

Wolf im Parc animalier de Gramat

Die Informationen habe ich hier gefunden:
auf den Webpages des Zoos
im Forum: Les Zoo dans le Monde
in einem Artikel über den neuen Zoodirektor
über Béarnaise Rinder
über Wapiti Hirsche
über Paduaner Hühner

Mehr Bilder gibt es hier
von den Wildtieren
von den Hirschen
von den Haustieren
und von dem Geflügelhof

2 Antworten zu “Parc animalier de Gramat

  1. Es müssen nicht immer exotische Tiere sein…Ein sympathischer kleiner Tierpark. Am besten gefallen hat mir natürlich , wie kann es anders sein, der Wolf! Danke!

  2. Hallo Ihr lieben Parkbetreiber
    Auf Eurem Foto vom Paduaner-Hahn ist eindeutig ein Seidenhahn!! Seidenhühner haben keine geschlossene Federstrucktur, daher wirkt ihr Federkleid auch eher wie Fell. Paduaner hingegen haben eine, wie alle anderen Rassen, geschlossene Federn. Vielleicht solltet Ihr mal auf Euren Link zur Rassebeschreibung klicken und nachschauen. ;-))

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